Der Steuermann

Als Steuerberater habe ich die Absicht, möglichst qualifizierte, aber dennoch kritische Kommentare zum politischen Geschehen in Deutschland und der Welt abzugeben. Außerdem schreibe ich über alles, was um mich herum passiert und mir gefällt - oder auch nicht!

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Standort: Frankfurt, Germany

Steuerberater bei einer Big-4-Gesellschaft mit langjähriger internationaler Erfahrung. Halb Deutscher, halb Ire.

Montag, September 11, 2006

Dem Datum entsprechend

Heute möchte ich, wie sehr viele Menschen, an die Terroranschläge vom 11. September 2001 erinnern und erzählen, wie und wo ich diesen Tag verbracht habe, denn ich halte meine Geschichte für zumindest erzählenswert.

Am 11. September 2001, als die Flugzeuge in die Zwillingstürme geflogen wurden, war ich in der Einsamkeit der Natur der Nordspitze Irlands, am Malin Head. Ich ging noch davon aus, in gut 20 Tagen nach New York zu fliegen, um dort für sechs Monate als Expatriate zu arbeiten. Ich bekam nichts davon mit, was passiert war, aß noch Fish und Chips in Moville und schaute mir Rawdon's Bar (von Verwandten betrieben) an, bevor ich zurückfuhr nach Killybegs zu meiner Patentante.

Sie begrüßte mich mit den Worten "Robert, you are not going to New York". Ich war perplex, und dann kamen die Nachrichten. Wir verbrachten die nächsten Stunden ungläubig staunend am Fernsehschirm, redeten, immerhin war ich in Irland, über Verwandte, die in New York lebten, vor allem bei Polizei und Feuerwehr, einer traditionellen irischen Domäne. Es war erschütternd, auch, als weitere Familienmitglieder eintrafen. Irgendwie aßen wir etwas, irgendwie schliefen wir.

Zwei oder drei Tage später war in Irland außerordentlicher Feiertag mit Staatstrauer. Dann flog ich wieder nach Deutschland, und mein Leben änderte sich innerhalb von 12 Monaten radikal.

Alles, weil Fanatiker den wohl schlimmsten, heimtückischsten Anschlag der bekannten Geschichte verübt hatten.